Iss die Stadt • Brachen zu Gärten • Pflanzen in die Städte • Soziale Gärten für Alle • Leben im Gemüse •
Die Keimzelle befindet sich seit Mai 2011 im Hamburger Karolinenviertel und ist ein kleiner sozialer Garten. Das bedeutet, dass alle den Ort gemeinschaftlich nutzen können, sei es zum Gärtnern, als Erholungsort oder als Treffpunkt. Niemand muss Mitglied einer Gruppe oder eines Vereins sein, um an der Keimzelle mitwirken zu können. Im Garten werden verschiedene Gemüse, Kräuter und Blumen angebaut. Hier kann in der Erde gewühlt und gewässert werden. Hier begegnet man Insekten und Pflanzen, die in einer Großstadt nicht so häufig zu finden sind. Auch das Schmecken kommt nicht zu kurz: Die Früchte und Erträge der Keimzelle werden gemeinschaftlich genossen.
„Urban Gardening“
Der Anbau von Nutzpflanzen in der Stadt ist mehr als nur eine Modeerscheinung. Es ist vielmehr der Ausdruck des Bedürfnisses vieler Menschen, ihr Leben, die Gestaltung ihres Lebens- und Arbeitsumfeldes und vor allem einen Teil der Nahrungsmittelerzeugung wieder in die eigene Hand zu nehmen.
Sozialer Garten
Ein sozialer Garten in der Stadt ist aber noch mehr. Gärtnern ist eine globale Kulturtechnik und im öffentlichen Raum wird diese Kultur zu einem Kommunikationsmedium, das Vorbehalte, Grenzen und Ängste überschreitet. Hier kommt man leicht ins Gespräch und gestaltet gemeinsam Stadt räumlich und sozial.
Auf’s Areal
Die Keimzelle ist als sozialer Garten noch klein, dafür hat sie eine große Idee: In der 2010 begonnenen „Wunschproduktion“ für das Gelände der Alten Rindermarkthalle in St. Pauli sind eine Vielzahl an Ideen für die Gestaltung des Areals entwickelt worden – ein Begriff wird besonders häufig genannt: der Wunsch nach Grün.
Hindernisse und Tatsachen
Bisher stehen technische und bürokratische Hindernisse einem sozialen Garten auf dem Areal entgegen. Es ergab sich vorerst die Möglichkeit, auf dem Westende des Ölmühlenplatzes mit dem Anbau zu beginnen, im Vorgriff auf den großen Garten auf der gegenüber liegenden Seite der Feldstraße – mit der Keimzelle als Anfang.
Die Keimzelle beweist, dass sozialer Gartenbau inmitten von St. Pauli möglich und ein Bedürfnis ist. Sie ist ein kommunikativer Ort für Menschen, die hier vorbeikommen, sich aufhalten oder gärtnern wollen. Und sie will wachsen, um dem Wunsch gerecht zu werden, Gartenbau für alle Menschen in den anliegenden Vierteln zu ermöglichen und einen Teil der Versorgung mit Nahrungsmitteln selbstbestimmt zu organisieren.
Das Ziel ist klar:
Im Frühjahr 2012 soll eine Gemüsewiese auf dem Areal der alten Rindermarkthalle gedeihen – ein großer sozialer Garten für alle, selbstorganisiert, stadtgestaltend, unkommerziell und bunt.
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